Costa-Luminosa-Schiff

Woche 15

Karfreitag, 14.04.17, Auf See 26ºC

Schon ganz früh am Morgen werden wir wiederum den Wendekreis des Krebses kreuzen, auf der nördlichen Breite von 23º26‘. Die Navigation im Roten Meer zwischen den Küsten Saudi-Arabiens auf Steuerbord und Ägypten auf der Backbordseite wird fortgesetzt.

Wenn ich meine Reise hier mit der CL auf einen grafischen Nenner bringen müsste, so gibt das auf der X-Y-Achse zu Beginn einen steilen Anstieg (Attack) der Neugier- und Erwartungskurve, dann geht der Graph über in eine flachere, meist geradlinige Strecke (Decay) und wird sich dann gegen Ende der X-Achse langsam aber stetig absenken (Sustain and Release). Will heissen, dass der Schluss erwartungsgemäss zwar nicht in dumpfem Brüten endet aber doch ziemlich langweilig wird. Praktisch alle vorausgeplanten Höhepunkte sind erreicht, die Do’s und Dont’s erledigt und ich freue mich nun fast schmerzhaft, wieder nach Hause zu kommen und meine Lena in den Arm nehmen. Sie fehlt mir plötzlich ganz fürchterlich. Noch vor einigen Tagen habe ich mich vor dem Ende gefürchtet, weil die vertraute Umgebung durch ein planloses Nichts abgelöst werden wird, aber so quasi über Nacht hat mich der Umstand von Heimweh in seine Klauen gekriegt. Jetzt bleibt dann als letztes noch die spannende Durchfahrt durch den Suezkanal, ein griechisches Essen in der Stadt Heraklion – und das war’s dann. Gepackt habe ich schnell: Sauberes und Schmutziges trennen, in den 2 Koffern verstauen und zu. Und dann wird in Savona die Warterei losgehen, warten auf den richtigen Bus usw.

Die jordanische Hafenstadt Aqaba werden wir morgen früh um 08:00 Uhr erreichen. Dann stände noch der Ausflug nach Petra auf dem Programm. „Stände“ – ich weiss immer noch nicht, ob ich den Besuch der Felsenstadt überhaupt wagen soll. Total 5 Std Busfahrt und 3 Std Fussmarsch in unwegsamem Gelände, kann ich das mit meiner Gesundheit vereinbaren? Ich werde morgen früh entscheiden. Auf jeden Fall will ich im Souk von Aqaba zu meiner Kufjia (Kopftuch) noch eine Thawb oder Dischdascha (weisses Gewand) kaufen, damit ich an der Hochzeit von Chrigi und Daria als Araber teilnehmen kann …
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Karsamstag, 15.04.17, Aqaba 24ºC

News von der Brücke (von unserem Kapitän Pietro Sinisi)
In der Nacht werden wir in den Golf von Aqaba einfahren, von dort aus können wir Saudi-Arabien, Jordanien, Israel und Ägypten einsehen. Der Golf von Aqaba wird durch die Grafton Passage in der Strasse von Tiran erreicht. Früh am Morgen schiffen wir den Lotsen ein, der uns in den Hafen von Aqaba leitet, wo wir voraussichtlich gegen 07:00 Uhr anlegen werden. Die Wegfahrt ist für 19:00 Uhr geplant, nachdem der Lotse ausgeschifft ist, setzen wir unsere Fahrt mit südlichem Kurs fort.
Bis zum Ende der Weltkreuzfahrt fehlen uns noch genau 2‘000 Seemeilen. Davon zeugen die folgende Streckenabschnitte:
Aqaba – Suez Kanal                  297 Seemeilen
Suez-Kanal Transit                   096 Seemeilen
Suez-Kanal – Heraklion              451 Seemeilen
Heraklion – Savona                 1156 Seemeilen


Aqaba – Jordanien
Aqaba ist Jordaniens Haupthafen und Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements und ist nicht zuletzt die Stadt, die von Thomas Edward Laurence, auch bekannt als Laurence von Arabien, erobert wurde, das während des 1. Weltkriegs von den türkisch-osmanischen Mächten besetzt war. Aqaba liegt im Süden von Jordanien an der Küste des Roten Meeres, Jordaniens einzigem Zugang zum Meer und hat eine geschätzte Bevölkerung von etwa 105‘000 Einwohnern. Der Handelshafen erstreckt sich im Süden der Stadt; in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist Aqaba enorm gewachsen, wenn auch nicht in Bezug auf die Bevölkerung, mehr durch Status, Einkommen und touristischem Potential, ist sie nun die zweitgrösse Stadt Jordaniens.
Akaba ist der einzige Seehafen Jordaniens. Haupteinnahmequellen sind der Tourismus und der Export von Phosphatdünger. Akaba ist auch der einzige jordanische Tauchort am Roten Meer. Bereits unter König Hussein I. wurde in den 1990er Jahren ein Teil der Korallenriffe  unter Naturschutz gestellt und weitere künstliche Riffe geschaffen. Trotzdem sind die Korallenriffe weiter in Gefahr.
Aqaba ist eine Freihandelszone und besitzt einen Flughafen.


Terrorismus
In Aqaba (Jordanien) besteht eine latente Gefährdung durch Anschläge mit terroristischem Hintergrund. Im Interesse ihrer eigenen Sicherheit möchten wir sie bitten, während der Aufenthalte an stark belebten Orten, insbesondere beim Besuch auf Märkten, öffentlichen  Plätzen und nationalen Wahrzeichen sowie in der Nähe von Regierungseinrichtungen besonders aufmerksam zu sein. Bitte leisten Sie den Anweisungen des örtlichen Sicherheitspersonals Folge. Wir verfolgen intensiv und in enger Abstimmung mit den Behörden sowie unseren Partnern vor Ort die Entwicklung der Sicherheitslage.

Sepp und ich haben beschlossen, den anstrengenden Ausflug zur Felsenstadt Petra nicht mitzumachen. Wir werden stattdessen den örtlichen Markt aufsuchen um nach Souvenirs und anderen unnötigen Dingen zu suchen. Unter anderem werde ich mir eine Dischdascha anschaffen. Eine was?
Der Thawb in Oman, Kuwait und Katar Dischdascha auch Dishdasha), in den Vereinigten Arabischen Emiraten Kandura, in Saudi-Arabien Qamis, auch Khameez) oder in Lybien Suriyah genannt, ist ein luftiges, knöchellanges, in der Regel langärmeliges, baumwollenes (seltener wollenes) und meist weißes Gewand, das traditionell in den Wüstenregionen der Arabischen Halbinsel und verschiedenen Nachbargebieten vorwiegend von Männern getragen wird.
Die Kragen- und Ärmelformen variieren von einer Region zur anderen.
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Ostersonntag, 16.04.17, Auf See 22ºC

News von der Brücke
Wir folgen unserem Kurs im Golf von Aqaba, am Morgen passieren wir die Enterprise Passage in der Meerenge von Tiran und verlassen damit den Golf von Aqaba und erreichen wieder das Rote Meer. Schon wenige Stunden später erreichen wir den Golf von Suez über ein System der Verkehrsseparation. Wir fahren entlang der Ägyptischen Küste, bis wir den Ankerplatz erreichen, bei dem wir die Abfahrt des Schiffskonvois durch den Suez-Kanal abwarten werden.

Wir machen Ihre Wäsche!
Auszug aus dem gestrigen Traktat, das auf meinem Bett lag:
Stecken Sie Ihre Kleidungsstücke für die Wäscherei in die „Magic Bag“ Tüte die auf ihrem Bett liegt. Füllen Sie Wäscherei-Liste aus. Wenn der zu bezahlende Betrag höher als € 19.99 ist, nutzen Sie unser Sonderangebot: Bis zu 25 Kleidungsstücke für nur € 19.99! Unser Personal wird alles um 14:00 Uhr am Sonntag (16.04.2017 – auf See/Transit Suezkanal) abholen und am Nachmittag des Dienstags (18.04.2017 – auf See/Transit Suezkanal) zurück bringen (nach 18:00 Uhr).
Wie durch Zauberhand werden Ihre Kleidungsstücke gewaschen, gefaltet und zum Einpacken bereitgestellt.

Gestern am frühen Nachmittag sind der Sepp und ich, im Gegensatz zu anderen 1700, die die 8-stündige Exkursion in 45 (!) Cars nach Petra unternommen haben, ins Zentrum nach Aqaba gefahren worden (mit dem Gratis Shuttlebus) um uns im Souk etwas umzusehen. Akaba (steht für steiler Abhang) ist eine Stadt in Jordanien mit 80.059 Einwohnern (Volkszählung 2004). Sie ist ein Seehafen am Golf von Akaba (auch Golf von Eilat), einem Seitenarm des Roten Meeres.
Eine ruhige, fast besinnlicher Stadt mit moderatem Verkehr, Hunderten von kleineren und grösseren Läden und ein wunderbar verschlafener Souk in einem Nebenbezirk, wie er im Buche steht. Händler preisen in Nischen ihre Waren an, versuchen Dir etwas anzudrehen, ohne dabei unfreundlich zu sein, wenn man sie mit der Hand abweist oder „No thanks“ sagt. Da wird einfach Alles feilgeboten: Gewürze, Kleider, Teppiche, Gemüse und Früchte, Lampen, Spielzeug, Weihrauch und Myrrhe, usw. usf., ein richtiger orientalischer Markt eben.

Ich verhandle mit einem netten, aber nicht ganz unaufdringlichen, jungen Händler eines Kleiderladens über den Kauf einer Dischdascha. Für anfänglich 45 US$ will er mir das Ding aufdrängen, ich handle ihn runter bis auf 30 US$, er ist fast beleidigt, da er ja 8 Kinder zu versorgen hätte. Doch da kommt mir die rettende Idee: Ich will noch ein Jordanisches Kopftuch (Kufija) und die schwarze Kordel dazu haben und biete ihm dafür 40 US$ an für alle 3 Stücke. Lauthals scheint er sich zu beschweren, (ich höre immer das arabische Wort für Halsabschneider, so tönte es auf jeden Fall). Da kommt ein weiterer, älterer Herr aus dem Halbdunkel des Ladens auf uns zu, schnorrt auf meinen Verkäufer ein, und dieser macht dann ein letztes Angebot: 45 US$ für die drei Sachen – ich schlage ein und bezahle. Nun strahlt er wieder und bietet mir sogar ein Tässchen des feinen jordanischen, stark gesüssten Tees an, das ich nicht ausschlagen kann. Dann zeigt er mir auch noch schön langsam, wie man die Kufija faltet und richtig aufsetzt.
Da ich die Dischdascha ja anprobieren musste und sie deshalb immer noch am Körper trage, entschliesse ich mich den Heimweg als „Jordanier“ anzutreten und lasse deshalb alle 3 neu erworbenen Kleidungsstücke an. Also geschieht es, ab in den Bus, zurück zur CL und gleich mal in die Lobby-Bar, wo ich allgemeines Gelächter und Gejohle auslöse. Nach einem wohlverdienten Bier lassen wir dann den herrlichen Rundgang durch die Stadt Aqaba ausklingen.

Hier kommen nochmals 2 Bilder aus meiner beliebten Fotoserie „Portraits“
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Ostermontag, 17.04.17, Suez Kanal Transit 14ºC

News von der Brücke
Die Abfahrt vom Ankerplatz ist gegen 04:30/05:00 Uhr geplant. Diese Zeiten können sich auf Grund des Verkehrsaufkommens, der Sichtbedingungen sowie der Anzahl der Schiffe im Konvoi verspäten. Etwa eine halbe Stunde nach der Abfahrt vom Ankerplatz erreichen wir den Suezkanal (Port Rock). Im ersten Licht des Morgengrauens erreichen wir die Bitterseen (den grossen und den kleinen), um uns dann in die East Bank einzureihen und um dann in den neuen Teil des Suezkanals, der 2015 eröffnet wurde, einzufahren. Gegen 16:30/17:00 Uhr erreichen wir, nachdem wir den Suezkanal und den mit Bojen markierten Kanal durchfahren haben, das Mittelmeer. Am Nachmittag lassen wir dann die Ägyptische Küste hinter uns und nehmen einen Nord-Westlichen Kurs in Richtung Heraklion auf der Insel Kreta.

Der Suezkanal
Der Suezkanal ist ein Schifffahrtskanal in Ägypten, westlich von der Sinai-Halbinsel und Port Said am Mittelmeer und Suez am Roten Meer. Die Arbeiten wurden im Jahr 1871 abgeschlossen. Der Kanal besteht aus zwei Abschnitten, nördlich und südlich des grossen Bittersees. Die Entwicklung des Kanals wurde von dem Franzosen Ferdinando de Lesseps durchgeführt, das ganze Vorhaben vom italienischen Ingenieur Luigi Negrelli projektiert. Der Kanal ermöglicht die direkte Navigation zum Mittelmeer und und dem indischen Ozean ohne die Notwendigkeit, den afrikanischen Kontinent mit dem Kap der Guten Hoffnung zu umrunden, wie es vor der Eröffnung des Suezkanals am 17.11.1878 nötig war. Vor dem Bau dieses majestätischen Bauwerks wurden schon viele Warentransporte auf der Strecke des heutigen Kanals durchgeführt. Die Schiffsladung wurde gelöscht und auf dem Landweg vom Mittelmeer zum Roten Meer oder umgekehrt transportiert, wo sie wieder verladen wurde. Das erste Schiff durchfuhr den Kanal am 17.2.1867, der Bau wurde jedoch erst in Gegenwart von Kaiserin Eugenie mit mit einer aufwändigen Zeremonie am 17.11.1869. 


Der Kanal hatte eine sofortige und grundlegende Auswirkung auf den Welthandel und spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Dampfschiffen. Er erleichterte auch das europäische Eindringen in Afrika, welches bald zwischen den europäischen Mächten aufgeteilt wurde. Nach den Erweiterungsarbeiten  im Jahr 2010 misst der Kanal 24 m Wassertiefe, 193 km Länge bei 205 bis 225 m Breite.
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Dienstag, 18.04.17, Auf See 14ºC

News von der Brücke
Wir navigieren weiter mit Kurs Nord-West im Mare Nostrum, besser bekannt als das Mittelmeer, in Richtung Heraklion, der grössten Hafenstadt auf der griechischen Insel Kreta.

Suez-Kanal Passage
Die gestrige Durchfahrt durch den Suezkanal ist schon ein unvergessliches Erlebnis. Nachdem der grosse Bittersee hinter uns gelegen war, befuhren wir den neuerbauten Teil der Wasserstrasse. Auf Backbordseite lag der ganze Aushub des 2010 erbauten neuen Arms des Kanals; riesige, bis zu 200 m hohe Haufen an Erde, Kies und Sand, von einem Netz von asphaltierten Strassen durchzogen, auf welchen die Lastwagen das ausgehobene Material befördern konnten. Ab und zu eine Querstrasse durch die Halden geschlagen, damit der alte und der neue Arm des Suez eine Querverbindung hat.
Während der ganzen Fahrt der CL wurden wir von einer kleinen Schaluppe begleitet, dessen Aufgabe(n) ich aber nicht per se entziffern konnte. War es ev. die Zollbehörde oder die Sicherheitskontrolle die uns ihre Aufwartung machte oder ev. sogar die Armee? Ich weiss es nicht.
Auf Steuerbordseite blieb die Gegend flach und meistens unbebaut und brach. Ab und zu ein kleiner See oder Teich, von einigen Palmen umgeben. Sonst war ein schmutziges Braun die vorherrschende Farbe. Gegen Ende des Kanals verschwanden die Abraumhalden und machten teilweise angepflanztem Marschland Platz, es wurde immer grüner. Auch kleine Ansammlungen von Häusern und Orten mit ihren Moscheen bildeten wie hingeworfen einen feinen Kontrast zum zuvor gesehenen. Dann kam Port Said in Sicht und schon bald rauschten wir mit zunehmender Geschwindigkeit in’s Mittelmeer – Europa, du hast uns wieder. Die ganze Durchfahrt durch den Suez-Kanal hatte nicht mal 11 Stunden gedauert. Das hatten wir dem Umstand zu verdanken, dass relativ wenig Schiffsverkehr auf dem Kanal war, auch die Sicht war makellos und deshalb der Konvoi unbehindert mit 8 Knoten durchfahren konnte.

Neben den 14 Fährverbindungen mit 36 Fährschiffen (Auto- und Personenfähren) existieren zwei Brücken, ein Tunnel und Kanal- bzw. Leitungsquerungen. Im Anschluss an den Bau des neuen Kanalabschnitts sind weitere Tunnel geplant. Die zwei Brücken heissen Sueskanal-Brücke südlich von al-Qantara und 12 km nördlich von Ismailia liegt die El-Ferdan-Brücke mit 340 m Spannweite. Der Ahmed-Hamdi-Tunnel ist eine Verbindung zwischen Kairo und der Sinai-Halbinsel und liegt 17 km nördlich von Sues. Eine 500-kV-Freileitung kreuzt seit 1998 den Suezkanal ungefähr 8 km nördlich von Port Taufiq.
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Mittdwoch, 19.04.17, Heraklion, 12ºC

News von der Brücke
Spät am Abend werden wir das erste Licht der griechischen Küste sehen und in der Nacht passieren wir links die Insel Paximada in einer Entfernung von 5 nautischen Meilen, mit Kurs West navigieren wir Richtung Heraklion. Früh am Morgen schiffen wir den Lotsen ein und fahren zu unserem Liegeplatz, wo wir gegen 07:30 Uhr erwartet werden. Die Abfahrt ist für 13:00 Uhr vorgesehen. Sobald wir den Hafen von Heraklion verlassen haben, gehen wir auf Kurs Nort-West. Am frühen Abend werden wir die Strasse von Kythira überqueren, die in das ionische Meer führt, dabei verlassen wir auf der Steuerbordseite die Insel Kythira in einem Abstand von 5 Seemeilen.


Heraklion - Griechenland
Heraklion ist die Hauptstadt der Insel Kreta. Ihre Gründung liegt nicht sehr weit zurück: In der Antike war das Dorf lediglich der Seehafen von Knossos, das berühmt für die griechischen Legenden um das Labyrinth des Minotaurus ist. In Knossos kann man die Ausgrabungsstätte des gleichnamigen Palasts und das archäologische Museum, in dem bedeutende Kunstgegenstände der minoischen Kultur ausgestellt sind, besichtigen.


In der Nacht von Mittwoch (19.04.) auf Donnerstag (20.04.) werden wir die Uhren ein letztes Mal um 1 Stunde zurückstellen. Von da an haben wir exakt die gleiche Zeit wie die von Savona, unserem Zielhafen. Alle zeitlichen Unterschiede, die wir uns im Laufe der Seereise eingehandelt haben sind dann passée.

Trio Divina
In den letzten 4 Wochen bin ich jeden Abend nach dem Dinner um 19:45 Uhr zur Bar Antares geschlendert, um dort der wunderschönen Musik des Trio Divina zuzuhören (https://www.youtube.com/watch?v=HI1a0PMTMMU). Ca. 150 Sitzplätze, mit einer winzigen Bühne auf der auch noch ein Flügel Platz hat, hat die Bar, also bestens geeignet, um klassische Musik im kleinen Rahmen zu geniessen. Gemütliches Fläzen im Ledersessel, einen feinen VSOP Cognac in der Hand und dabei der subtilen Violine-Technik der Ukrainerin zu lauschen war das Beste, was der Abend zu bieten hatte.

Heute werde ich auch die Fotoserie „Portraits“ abschliessen, anbei nochmals einige Bilder. Inklusive ein paar Spezialaufnahmen von und mit dem Animationsteam der CL.
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Donnerstag, 20.04.17, Auf See, 10ºC

News von der Brücke
Wir setzen unsere Navigation mit nördlichem Kurs im Mittelmehr in Richtung Civitavecchia fort. Am frühen Nachmittag wird die Küste des schönen Landes Italien sichtbar und gegen 14:30 Uhr passieren wir die Strasse von Messina. Die Strasse von Messina wurde in der Antike „Strasse von Scylla“ und „Charybdis“ genannt, im späten Mittelalter die „Strasse von Scylla“ und „Fretum Siculum“. Der moderne Leuchtturm von Messina verbindet das Tyrrhenische Meer mit dem Ionischen Meer und trennt die beiden Städte Messina und Reggio mit ihren jeweiligen städtischen Gebieten. Er trennt Sizilien von Kalabrien, somit also vom italienischen Festland und Kontinent.
Gegen 18:00 Uhr navigieren wir zwischen den Inseln Stromboli und Panarea.

Es verbleiben uns noch magere 1328 Seemeilen bis zum Ende der Weltkreuzfahrt!

Wetterbericht
Diese Nacht haben wir zum letzten Mal die Zeit um 1 Stunde zurückgedreht, wir sind also jetzt synchron mit ganz Europa und gleichzeitig auch mit dem Wetter. Draussen stürmt es mit Windstärke 6-7 und das Mittelmeer ist grau und aggressiv. Der Himmel ist bedeckt und vor einigen Minuten habe ich von meinem Balkon aus den ersten Sturmvogel des nahenden Festlandes entdeckt. Meine Hütte schaukelt wieder einmal ganz schön ungehörig hin und her, aber das kann einem erfahrenen, alten Seebären wie mir nichts mehr anhaben. Ganz im Gegenteil: Jetzt erst fühle ich mich so richtig wohl.

Heutige Mitteilung im „Diario di bordo“:
"Heute 20:15 Uhr, Theater Phoenix, Deck 2 Zaffiro und Deck 3 Ambra – Kapitän Pietro Sinisi hat die Ehre, Sie zum „ARRIVEDERCI COCKTAIL“ einzuladen, zusammen mit den Offizieren der COSTA LUMINOSA. Alle Gäste sind herzlich eingeladen."

Heute, um 19:45 Uhr werde ich zum allerletzten Mal die klassische Atmosphäre mit dem Trio Divina geniessen, in der Piano Bar Antares auf Deck 3. Vielen Dank auch, für die musische Begleitung in den vergangenen Wochen. Ich werde euch vermissen!


Achtung – Ende des Reiseblogs
Morgen Freitag werde ich zum letzten Mal einen Bericht von meiner Reise absetzen. Danach heisst es: Packen, bereit machen und am Samstag ausschiffen.
Es wird mich einiges an Mühe kosten, mich von all den guten Geistern und lieb gewonnenen Freunden auf der CL zu verabschieden. Dazu kann ich mir nur 3 Varianten vorstellen:
- Ich rufe einfach „Tschüss“ in die Runde und verdrücke mich, oder
- Ich nehme sie alle in den Arm und heule vor mich hin, oder
- Ich besaufe mich bereits am Morgen ganz sinnlos, damit ich das Adieu sagen nicht mehr wahrnehme.
Aber vielleicht kommt es auch ganz anders …
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